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Selbstverteidigung für Kinder....

M. Reh

Angebote für Selbstverteidigungskurse gibt es viele. Wie man den richtigen Anbieter für sich selbst findet, bzw. ein paar Fragen die man sich vorher stellen sollte, haben wir bereits 2014 in unserem Blogeintrag "Den richtigen Anbieter finden" beleuchtet.


Mittlerweile gibt es unzählige Anbieter von Gewaltpräventions- und Selbstverteidigungskurse für Kinder aller Altersklassen.

Doch wie findet sich unter all den Angeboten auch der richtige Kurs für das eigene Kind???


Hier sollte man sich erst einmal die Frage stellen:

" Was möchte ich für mein Kind?"


Möchte ich...

a) einen Sportkurs, bei dem mein Kind sich auspowern kann,


b) einen Verein bei dem es grundlegende Elemente des Lebens wie Respekt, Pünktlichkeit, Unterordnung, etc. lernen soll,.......das alles gepaart mit sportlich/kämpferischen Elementen wie Schlagen, Treten, Würfe, Hebeltechniken, usw. oder


c) einen Kurs/Verein/Anbieter bei dem mein Kind lernt, sich gegen Übergriffe altersgerecht zu wehren?!


Klingt alles etwas komisch oder sogar gleich, ist es aber nicht wirklich.

Wir sind bekannt dafür, Leuten die rosarote Brille vom Kopf zu nehmen und Angebote (auch unsere eigenen) kritisch zu beäugen und zu hinterfragen.

Es gibt tatsächlich Eltern und Anbieter, die der festen Überzeugung sind, dass die Kinder nach einem "Selbstverteidigungskurs für Kinder" in der Lage sind, sich "selbst zu verteidigen"!


Das mag bei gleichaltrigen ja noch funktionieren, aber tut es das auch gegen einen Erwachsenen?? Leider bekommen die Kinder genau das suggeriert!



In jedem unserer Kurse gibt es mindestens ein Kind, welches groß verkündet: "Ich kann Karate, Taekwondo, Judo, etc....).

Das finden wir prinzipiell eine super Sache, denn Kinder sollen das Selbstbewusstsein, die Wirkweise ihres Tuns sowie alle einhergehenden positiven Eigenschaften eines Trainings egal welcher Art mitnehmen.

Das Problem zeigt sich aber genau dann, wenn diese Kinder versuchen, die gelernten Techniken, Schläge, Tritte etc. bei Erwachsenen anzuwenden.


Beispiel für Techniken in einem Kurs für "clevere Selbstverteidigung"


Selbstüberschätzung ist ein sehr gefährlicher Mitspieler und wiegt die Kinder in einer trügerischen Sicherheit, die schnell in Leichtsinn umschwenken kann!!

Bedenklich finden wir auch die Entwicklung in manchen Kindertrainings, Elemente aus den Erwachsenenkursen mit einfließen zu lassen!

Messer- und Stockabwehr, oder der Umgang damit, haben in unseren Augen nichts in einem Kinderkurs verloren!!!

Natürlich müssen Kinder früher oder später mit dem Thema Gewalt vertraut gemacht werden. Dies sollte aber behutsam und spielerisch erfolgen. Durch die sanfte Herangehensweise an das Thema Gewalt, schaffen wir die Grundlage, der den Grundstein für das Training von Jugendlichen und letztendlich von Erwachsenen bildet bzw. bilden kann.



Bitte machen Sie sich als Eltern bewusst, dass bis zu einem gewissen Alter und Reife, alle Techniken und Fähigkeiten nur Flucht- oder Befreiungscharakter haben (sollten).

Wichtiger als "richtiges zuschlagen" ist es jedoch zuerst, sich aus der Gefahrenzone zu entziehen, wichtiger als "treten", das richtige und zielgerichtete weglaufen.


Auch wenn das manche Kinder (und Eltern) anders sehen.......ein Kind hat gegen einen Erwachsenen körperlich kaum eine Chance. Es sollte primär für mögliche Gefahren sensibilisiert werden und auf sich aufmerksam machen können, um einen Erwachsenen einen möglichen Missbrauch so schwer wie möglich zu machen.


Daher reden Sie mit anderen Eltern die einen Kurs besucht haben, was dieser beinhaltet, machen Sie sich ein Bild des Kurses und entscheiden Sie, zum Wohle ihres Kindes!!

Weitere Infos zu unserem Programm, finden Sie auf unserer Homepage.


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